Montag, 29. April 2024

Wo ist der kleine Arian? „Aufgeben ist keine Option“

Die Suche nach Arian (6) in Deutschland ist auch am inzwischen siebenten Tag erfolglos geblieben. Trotz des bisher größten Sucheinsatzes mit 1200 Kräften im Bundesland Niedersachsen sei das autistische Kind bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher gestern.

Hunderte Einsatzkräfte sind auf der Suche nach dem Sechsjährigen - Foto: © APA/dpa / Bodo Marks

Man habe aber weiter Hoffnung, Arian lebend zu finden. „Aufgeben ist für uns noch keine Option“, sagte eine Sprecherin. „Wir suchen weiter.“ In der Nacht wolle man nun die Ergebnisse des Großeinsatzes auswerten, um am Montagmorgen gezielt weiteren möglichen Ermittlungsansätzen nachgehen zu können, so die Polizei.

Arian könnte einer Expertin zufolge als Autist auf Rufe nicht reagieren. Polizei und Bundeswehr hatten ihre Suche nach dem seit vergangenem Montag vermissten Buben gestern deutlich ausgeweitet. Seit dem Vormittag durchkämmten rund 800 Helfer mit einer 1,5 Kilometer langen Menschenkette das Gebiet nördlich des Wohnorts des Buben. Hinzu kamen 400 weitere Kräfte, die an anderen Orten suchten. „Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch nicht geleitet“, sagte Jörg Wesemann, Gesamteinsatzleiter der Polizei Rotenburg.

Foto: © dpa / Moritz Frankenberg



Man konzentriere sich auf ein Gebiet, in dem man in den vergangenen Tagen zahlreiche Spuren gefunden habe. Ziel sei es, „lückenlos alles noch einmal umzudrehen“, erklärte die Polizei. Sollte Arian weiter nicht gefunden werden, werde man die Suche auch am Montag (heute; Anm. d. Red.) fortsetzen.

Foto: © APA/dpa / Daniel Bockwoldt

„Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben“

Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebook-Seite der Polizei einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie Arian geholfen werden könne. „Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben“, hieß es darin. Er könnte sich demnach nicht nur in Elm, sondern auch in die umliegenden Gemeinden bewegt und dort versteckt haben. Sie dankten allen für die Hilfe bei der Suche.

Der Polizeisprecher sagte, es gebe weiter keine Hinweise auf einen Kriminalfall. Einen etwaigen Wolfsangriff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus. Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend unbemerkt verlassen. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Bub nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief. Auch in der Nacht auf den Sonntag war die Suche nach dem Sechsjährigen erfolglos geblieben. Die Einsatzkräfte hatten zunächst versucht, den autistischen Buben mit Kinderliedern, Luftballons und Feuerwerken anzulocken – ohne Erfolg. Seit der Nacht zum Samstag wurde wieder still nach dem Kind gesucht.


apa/dpa

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