Freitag, 16. Februar 2024

Versuchte Entführung: 27-jähriger Begleiter bleibt in Haft

Der 27-jährige Begleiter des Vaters, der am Dienstag versucht hat, seinen Sohn zu entführen, bleibt nach der heutigen Anhörung weiterhin in Haft. Am Dienstag soll der 32-jährige Vater vernommen werden.

Bei dem Verkehrsunfall wurden der 2-jährige Bub und sein Vater aus dem Auto geschleudert. - Video: stol

Am Freitagvormittag wurde der Begleiter (27) des 32-Jährigen, dem zur Last gelegt wird, er habe am Dienstag in Bruneck versucht, seinen Sohn (2) zu entführen, U-Richterin Elsa Vesco vorgeführt. Das Kind befindet sich indes weiterhin im Spital. Sein Zustand ist ernst, aber stabil.

Nach der heutigen Anhörung wurde die vorbeugende Verwahrungshaft bestätigt. Er sitzt somit weiterhin im Gefängnis von Trient. Der Vater konnte heute noch nicht der Haftrichterin vorgeführt werden, da er noch im Krankenhaus liegt und sich einem Eingriff unterziehen muss. Die Richterin wird ihn am Dienstag anhören.

Foto: © mt



Gegen beide Männer, die von Rechtsanwalt Andrea Gnecchi vertreten werden (siehe auch das Video-Interview mit Gnecchi), stehen die Vorwürfe der Entführung, des Kindesentziehung und des Widerstands im Raum.

Vater durfte Sohn nur an fixen Terminen sehen

Wie berichtet, durfte der Vater, der inzwischen in Deutschland lebt, seinen Sohn nur an fixen Terminen und unter Aufsicht einer Sozialassistentin sehen. Die Mutter (28) lebt mit dem Kind in Bruneck. Das für Dienstag angesetzte Treffen lief aber plötzlich völlig aus dem Ruder. Dem Vater wird vorgeworfen, der Sozialassistentin seinen Sohn plötzlich entrissen zu haben.

Dann sei er mit ihm in ein Auto gestiegen, in dem sein 27-jähriger Bekannter gewartet habe. Das Auto raste Richtung Oberpustertal davon. Die Sozialassistentin und auch die Mutter schlugen sofort Alarm. Noch ehe die Carabinieri Straßensperren errichten konnten, krachte es auf der Pustertaler Straße zwischen Bruneck und Percha.

Das Auto, in dem der Vater, sein Begleiter und der 2-Jährige unterwegs waren, war mit einem großen Wohnmobil zusammengeprallt. Der Vater des Buben und der Bub selbst sollen nicht angeschnallt gewesen sein, sie wurden beim Aufprall durch die Windschutzscheibe auf die Straße geschleudert. Mann und Kind wurden schwer verletzt, der Begleiter kam mit leichten Verletzungen davon.

Die Mitglieder der deutschen Urlauberfamilie im Wohnmobil erlitten einen Schock. Der 2-Jährige erlitt Knochenbrüche und innere Verletzungen. Er wurde ins Bozner Spital eingeliefert. Der Zustand des Jungen wurde gestern mit weiterhin ernst, aber stabil angegeben.

rc/stol

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