Mit Stirnlampen ausgestattet waren die Bergsteiger in der Morgendämmerung auf dem Normalweg unterwegs, den sie irgendwann verließen, um eine Abkürzung zu nehmen. Sie waren nicht angeseilt, weil dieses erste Stück einfach zu begehen ist, wenn auch absturzgefährdet.
Finanzpolizei ermittelt
Die 3 Gruppen gingen hintereinander und vermischten sich, weil einige schneller, andere langsamer unterwegs waren. Nach ungefähr einer halben Stunde, noch vor dem „Wandl“, brach plötzlich ein Stein aus: Ein Bergsteiger verlor dadurch das Gleichgewicht und fiel rückwärts. Ingesamt kamen 5 der 6 Bergsteiger zu Sturz. 3 konnten sich rasch fangen, aber 2 – der 46-jährige Rumäne B.C., der in Vicenza lebte, und der 35-jährige E.M. aus München – stürzten eine Felsrinne hinunter und dürften auf der Stelle tot gewesen sein. Eine dritte Person brach sich den Knöchel.Um 6.20 Uhr wurde der Notruf abgesetzt. Der Notarzthubschrauber Elisondrio aus der Lombardei war als erster vor Ort und barg die beiden Toten. Am Stilfser Joch wurden sie vom Notarzthubschrauber Pelikan 3 übernommen. Sie wurden in die Leichenkapelle des Schlanderser Krankenhauses gebracht, wo gegen Abend noch eine Leichenbeschau stattfand.
Im Einsatz standen auch 2 Bergretter der Bergrettung Sulden. Der Notarzthubschrauber Pelikan 3 brachte die geschockten Überlebenden ins Tal. Um sie kümmerte sich die Notfallseelsorge. Die Finanzpolizei hat die Erhebungen des 2-fachen tödlichen Absturzes aufgenommen.