Sonntag, 11. August 2024

Taylor-Swift-Konzert: Verdächtiger bestreitet Vorwürfe

Im Fall der mutmaßlichen Anschlagspläne auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien bestreitet der Hauptverdächtige nun alle Vorwürfe. Der 19-Jährige sei weder Anhänger des Islamischen Staats (IS), noch habe er ein Attentat auf die Fans des US-Superstars vorgehabt, bestätigte seine Anwältin gegenüber der Nachrichtenagentur APA einen Bericht der „Kronen Zeitung“.

Im Ernst-Happel-Stadion in Wien hätten die Konzerte stattfinden sollen. - Foto: © ANSA / MAX SLOVENCIK

Die Behörden hatten nach der Festnahme des jungen Mannes erklärt, er sei voll umfänglich geständig und brüste sich geradezu mit seinem Vorhaben. Nun sagte seine Anwältin, ihr Mandant habe nur „cool“ sein wollen.

Den Sprengstoff habe er nach einem Tutorial hergestellt, auf das er im Internet gestoßen sei. Er habe damit experimentiert und eine Bombe allenfalls im Wald ausprobieren wollen. Zu keinem Zeitpunkt habe er vorgehabt, Menschen zu töten. Dazu, dass der 19-Jährige Messer und andere Stichwaffen besaß, sagte die Anwältin: „Die hat er auf Amazon bestellt, weil sie ihm gefallen haben.“ Der 19-Jährige sei kein Terrorist, sondern „wie ein Kind. Unreif, ahnungslos“.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Verdächtige einen Treueschwur auf den IS abgelegt und seine Arbeit mit der Ankündigung, „er habe noch Großes vor“, jüngst gekündigt. Bei seiner Festnahme waren Messer, Macheten und Sprengstoff gefunden worden. Nach Angaben der Ermittler besaß der Verdächtige auch ein Blaulicht mit Folgetonhorn. Damit habe er sich im Auto den Fans nähern und ein Blutbad anrichten wollen.

Kurz vor dem ersten Konzert wurde der Verdächtige gefasst. Viele Fans trugen die Absage mit Fassung und feierten in den Straßen und Gassen von Wien. - Foto: © APA / TANJA UNGERBÖCK



Neben dem 19-Jährigen mit nordmazedonischen Wurzeln sitzt auch ein 17 Jahre alter Bekannter von ihm in Untersuchungshaft. Der 17-Jährige war als Gerüstbauer im Ernst-Happel-Stadion beschäftigt, dem Ort der Konzerte. Außerdem wurde nun Untersuchungshaft gegen einen 18-jährigen Iraker aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen verhängt. Dieser war nach Angaben der Ermittler zwar nicht in die Pläne eingebunden, er habe aber gleichfalls einen Treueschwur auf den IS abgelegt.

Angesichts der im Vorfeld bekannt gewordenen Terrorgefahr waren die 3 für den 8., 9. und 10. August geplanten Auftritte der 34-jährigen Swift vom Veranstalter abgesagt worden

dpa

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