Freitag, 3. Mai 2024

Südtiroler Quantenphysiker Hannes Pichler erhält Lieben-Preis

Für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenvielkörperphysik und Quanteninformationswissenschaften wird der Südtiroler Physiker Hannes Pichler kommende Woche in Wien mit dem Ignaz L. Lieben-Preis ausgezeichnet. Dieser älteste Forschungspreis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist mit 36.000 US-Dollar dotiert.

Quantenphysiker Hannes Pichler. - Foto: © David Jordan

Der Ignaz L. Lieben-Preis ist die älteste und am höchsten dotierte Auszeichnung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Der Preis wird am 8. Mai in Wien an den Südtiroler Quantenphysiker Hannes Pichler für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenvielkörperphysik und Quanteninformationswissenschaften verliehen, wie es in einer Aussendung des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation heißt.

Er entwickelte innovative Algorithmen für Rydberg-Atom-basierte Quantensimulatoren und formulierte grundlegende Prinzipien der chiralen Quantenoptik.

Kontrolle und Manipulation quantenmechanischer Systeme

Pichlers Forschung ermöglicht die Kontrolle und Manipulation quantenmechanischer Systeme durch Licht und hat zu bahnbrechenden Erkenntnissen über künstliche Quantenmaterie und unter anderem zur Entdeckung von Quantenvielteilchennarben geführt – einem quantenmechanischen Effekt, der einem kontraintuitiven, periodischen Verhalten von Vielteilchensystemen zugrunde liegt.

Darüber hinaus wurden neue Methoden entwickelt, um klassische Optimierungsprobleme mithilfe von neutralen Atomen zu lösen, sowie neue Protokolle für fundamentale Quantengatter entworfen, welche die Basis moderner Designs von Quantenprozessoren mit neutralen Atomen bilden.

Zur Person

Hannes Pichler, geboren 1986 in Brixen in Südtirol, ist seit 2020 Professor für Quantenoptik am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) in Innsbruck. Er hat an der Universität Innsbruck Physik studiert und bei Peter Zoller promoviert. Von 2016 bis 2019 war er an der Harvard University als ITAMP Postdoctoral Fellow und von 2019 bis 2020 am California Institute of Technology als Gordon und Betty Moore Postdoctoral Fellow.

STOL hat mit Pichler vor einiger Zeit ein Interview geführt, das Sie hier nachlesen können.

stol

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