Samstag, 22. Juni 2024

Südtirol hat einen neuen Priester: Moritz Windegger aus Bozen

Er war Lehrer, dann Journalist, vor 10 Jahren trat er in den Franziskanerorden ein – und jetzt ist er Priester: P. Moritz Windegger (46) wurde am Samstag in der Bozner Franziskanerkirche von Bischof Ivo Muser zum Priester geweiht.

Ein Tag der Freude für ihn und die kirchliche Gemeinschaft: Zum Abschluss der Weihefeier bedankte sich Neupriester Moritz Windegger für die vielen Menschen, die ihn begleiteten und mit ihm feierten.

„Mögest du dich nicht auf die Suche nach den neuesten Schlagzeilen, sondern auf die Suche nach der Wahrheit machen“: Diesen Wunsch gab Bischof Ivo Muser dem früheren „Dolomiten“-Redakteur Moritz Windegger mit – für seinen neuen Lebensweg als Priester.

Zur Weihe des Ordensmannes hatten sich am Samstag zahlreiche Gläubige in der Kirche des Klosters eingefunden, im Altarraum waren rund 30 Priester, Abordnungen der Schützen und Katholischer Studentenverbindungen aus Graz und Salzburg versammelt.


„Ich bin bereit“: Zu Beginn der Feier bekundete P. Moritz Windegger seinen Entschluss, sich weihen zu lassen.


Nach dem Einzug von Ministranten und Priestern und zu Beginn der Weiheliturgie bestätigte Franziskaner-Provinzial P. Fritz Wenigwieser, dass seine Gemeinschaft den Weihekandidaten „geprüft und für würdig“ befunden habe. Dieser bekundete seinen Entschluss für das Priesteramt mit einem lauten „Ich bin bereit“.

In der Predigt vor dem Weiheakt ging Bischof Muser vom Tagesheiligen Thomas Morus aus und spannte einen Bogen zu weiteren Märtyrern des Gewissens – bis zum Seligen Josef Mayr-Nusser. „Die Kirche braucht Priester“, betonte der Bischof in seiner Ansprache, „damit alle Gläubigen ihr Priestertum leben können“.

Erhebender Moment: Während die Allerheiligenlitanei gesungen wird, liegt der Weihekandidat ausgestreckt auf dem Boden.


Nach der Predigt der Gänsehaut-Moment jeder Priesterweihe: Der Kandidat legte sich – auf einem Teppich ausgestreckt – vor den Altar hin, die Gemeinde bat in der Litanei um die Fürbitte aller Heiligen.

Anschließend legte Bischof Muser dem Franziskaner schweigend die Hände auf und sprach das Weihegebet. Dann wurde der Priester von seinen Mitbrüdern im geistlichen Amt mit einer Umarmung begrüßt. Zum Abschluss des Ritus wurden dem Neupriester das liturgische Kleid sowie Patene und Kelch überreicht.

Dann feierte Moritz Windegger in Konzelebration mit dem Diözesanbischof, mit Provinzial P. Wenigwieser, Dekan Bernhard Holzer und Guardian P. Reinald Romaner zum ersten Mal die Eucharistie.

Im Mittelpunkt der Weihe steht die Handauflegung durch den Bischof.



Vor einem Umtrunk im Kapitelsaal des Klosters bedankte sich P. Windegger bei seinen Eltern, dem Bruder, den Mitbrüdern im Franziskanerorden, den vielen Ordensschwestern und allen, die bei der Feier mitgewirkt hatten – besonders auch dem Franziskanerchor unter der Leitung von Klaus Reiterer für die erhebende musikalische Mitgestaltung. Dann erteilte der Franziskaner den Primizsegen, dem im Volksglauben eine besondere Kraft zugesprochen wird.

Zahlreiche Gläubige feierten das seltene Ereignis einer Priesterweihe mit.


Am morgigen Sonntag, 23. Juni, feiert P. Windegger im Dom von Bozen die Primizmesse. Die Feier beginnt um 9.30 Uhr mit dem Einzug vom Franziskanerkloster zum Bozner Hauptkirche, wo um 10 Uhr der Festgottesdienst eingeläutet wird.




Warum hat sich Moritz Windegger nach einem erfolgreichen Berufsleben entschlossen, ins Kloster zu gehen und sich zum Priester weihen zu lassen? Darüber spricht er im Podcast „ Martins Sonn(der)tag“.

ler

Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden