Die Pressekonferenz, so Simeoni, sei notwendig, weil „im Koalitionsabkommen der neuen Landesregierung wenig bis gar nichts über den Natur- und Umweltschutz festgehalten ist“. In die gleiche Kerbe schlug Plaikner: „Die aufgrund des Klimawandels absolut notwendige Priorisierung des Klimaschutzes findet man darin leider nicht.“ Konkret sprach Plaikner dabei auch die Wohnungsthematik an. Im Koalitionsprogramm sei dazu von einer großangelegten Wohnbauoffensive die Rede.
Das Thema sei aber „viel weiter zu fassen“ und auch im Zusammenhang mit der touristischen Entwicklung zu sehen, denn der Tourismus mit seinen Rekordzuwächsen treibe die Immobilienpreise in den Tourismushochburgen „in rekordverdächtige Höhen“, an vielen Orten sei er bereits zum belastenden „Overtourismus“ geworden und Südtirols Nächtigungszahlen schlügen im Verhältnis zu den Einwohnern „praktisch alle alpinen Nachbarregionen“.
Leistbares Wohnen als Wunschvorstellung
Das leistbare Wohnen sei zu einer Wunschvorstellung für viele – vor allem auch junge Leute – geworden; die Explosion der Mietpreise hänge mit der geringen Verfügbarkeit von Wohnraum für Normalverdiener zusammen. „Airbnb muss stärker reglementiert und besteuert werden, gerechte Mietzinse definiert und eingefordert, neue Formen des Wohnens – wie z.B. Einliegerwohnungen – gefördert sowie der Leerstand genutzt werden, der Spekulation um Grund und Boden und dem Zugriff auf denselben durch – ausländische – Investoren muss ein Riegel vorgeschoben werden“, forderte Plaikner.Das derzeit gebotene „Polit-Schauspiel“, so Oberhofer, könnte einen Vorgeschmack darauf geben, „wozu es führt, wenn unser Landeshauptmann bei jeder Gelegenheit den römischen Wünschen nachgibt“: Für den Klimaschutz sei so jedenfalls so befürchten, dass Südtirol sich auf einen Stillstand einstellen müsse. Doch genau den, so betonte Oberhofer, könne man sich nicht leisten: „Wir haben nicht mehr viel Zeit“, mahnte er.