Außerdem verlangten sie von der Hochschule, finanzielle Beziehungen mit Israel zu kappen. Die Universitätsleitung lehnte das ab – und forderte die Unterstützung der Polizei an, nachdem Vermummte mit schwarz-weißen Palästinensertüchern in der Nacht zu Dienstag Fenster eingeschlagen, die Hamilton Hall gestürmt und den Eingang des Gebäudes mit Stühlen und Tischen verbarrikadiert hatten.
Der zweite Großeinsatz
Bei dem folgenden Polizeieinsatz wurden auch Dutzende Zelte im sogenannten Solidaritätscamp auf dem Gelände durchsucht. Aufnahmen zeigten, dass die Demonstranten noch versuchten, die Polizei mit Menschenketten am Vordringen zu hindern, jedoch zur Seite geschoben oder auseinandergerissen wurden.Es war bereits der zweite Großeinsatz auf dem Campus, nachdem die New Yorker Polizei vor knapp 2 Wochen schon einmal auf Bitten der Uni-Leitung gegen die Studierenden vorgerückt war. Diese sahen sich in ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung beschränkt und kritisierten das Vorgehen der Sicherheitskräfte als unverhältnismäßig.
Demonstrationen und Zeltlager an Dutzenden Universitäten
In der Folge kam es an Dutzenden Universitäten in den USA zu Demonstrationen und der Errichtung von Zeltlagern. Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor – die Islamistenorganisation spricht Israel das Existenzrecht ab und hat den Gaza-Krieg mit einem beispiellosen Massaker am 7. Oktober ausgelöst.Die gewaltsame Besetzung der Hamilton Hall fachte die Kritik an den Studierenden nochmals an. Die Columbia-Universität teilte mit, man habe sehr deutlich gemacht, „dass die Arbeit der Universität nicht endlos durch Demonstranten gestört werden kann, die gegen die Regeln verstoßen. Wenn dies weiterhin geschieht, wird dies klare Konsequenzen nach sich ziehen.“ Selbst die US-Regierung sprach von einem „absolut falschen Weg“ der Studierenden: „Das ist kein Beispiel für friedlichen Protest“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.
Hamilton Hall schon 1968 besetz
Am Montag hatte die Hochschulleitung angekündigt, Studenten zu suspendieren, sollten sie das Protestcamp auf dem Universitätsgelände nicht bis zum Nachmittag verlassen. Doch das Gegenteil geschah: Demonstrierende drangen in die Hamilton Hall ein, die schon 1968 während eines Protests gegen den Vietnam-Krieg besetzt worden war.Seit Beginn der propalästinensischen Studentenproteste im April wurden in den USA laut Medienberichten mehr als 1000 Demonstranten vorläufig festgenommen. Am Dienstag ging es nicht nur in New York hoch her, auch in anderen Bundesstaaten wie Kalifornien, Georgia, North Carolina, Texas und Florida griff die Polizei ein.