Videos in den sozialen Medien zeigten verwüstete Dörfer mit Trümmerhaufen, unter denen auch zahlreiche Opfer vermutet werden. In der Provinzhauptstadt Herat strömten aus Sorge vor Gebäudeeinstürzen Menschenmassen auf die Straßen, wie Bewohner berichteten.
Mindestens 8 Beben
Am Samstagmorgen hatten mindestens 8 Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund 10 Kilometern.Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.
Ein Bewohner der afghanischen Provinz Herat berichtete von den starken Beben: „Wir sind aus den Gebäuden geflohen“, sagte der Mann. „Alle sind auf freiem Feld und niemand weiß, was mit ihren Häusern passiert ist.“ Mehr als 2 Millionen Menschen sind in der afghanischen Grenzprovinz zu Hause.
Immer wieder ereignen sich schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Beben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Nach mehreren Jahrzehnten Konflikt sind viele Häuser schlecht gebaut. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.