In der Rekonstruktion der Ereignisse gäbe es dann eine Lücke, bis das kleine Mädchen kurz nach der Entführung vor dem „englischen Friedhof“ in Montecorvino Pugliano in der Provinz Salerno ausgesetzt wurde. Ihre Mutter holte das Kind dort ab und brachte es in die Notaufnahme des Krankenhauses Santa Maria della Speranza in Battipaglia, wo auch die Beamten der örtlichen Polizeistation und die der mobilen Einheit von Salerno eingriffen.
Die medizinischen Untersuchungen, so die Rekonstruktion der Zeitung „La Città di Salerno“, hätten einen sexuellen Übergriff ausgeschlossen, aber die Anzeichen einer möglichen früheren Gewalttat aufgezeigt.
Mädchen bereits im Mai entführt
Die Untersuchungen hätten in diesem Zusammenhang ergeben, dass das Mädchen auch im vergangenen Mai mit einer Kapuze vermummt und entführt worden sein soll. Anschließend sei es vor einer Schule in einer anderen Gemeinde freigelassen worden, wo ihr Großvater sie abgeholt habe.Ermittlungsquellen bestätigen, dass auch damals im Krankenhaus keine Verletzungen festgestellt wurden, die auf eine Vergewaltigung zurückzuführen wären.
Zurzeit gibt es keine Anzeigen, die eine frühere Entführungen des 12-jährigen Mädchens beträfen, sehr wohl aber wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs.
Anhörungen sollen Licht ins Dunkel bringen
Die Ermittler versuchen nun die Hintergründe in diesem undurchsichtigen Fall aufzudecken: das Mädchen soll in einer geschützten Anhörung unter Beiziehung eines Psychologen erneut angehört werden. Die Familienangehörigen werden ebenfalls angehört, auch um herauszufinden, ob jemand etwas gegen sie in der Hand hat.Die Polizei arbeitet auch daran, herauszufinden, ob es Zeugen in diesem Fall gibt und ob möglicherweise Kameras zumindest einige Phasen der Entführung gefilmt haben.