Dieses Phänomen ist auch als „Boarding“ bekannt. Es ist nämlich ähnlich wie das „Boarding“ am Flughafen: Die Patienten müssen abwarten. Wie „la Repubblica“ auf ihrer Onlineseite berichtet, können die Menschen in dieser Situation nicht duschen oder ihre mitgebrachten Kleider ablegen.
Krankenhaus befindet sich in Armenviertel
Wie das Krankenhaus aber gegenüber „la Repubblica“ betont, handelt es sich bei den Patienten, die über 2 Wochen auf ein Bett warten, nicht um solche, die medizinische Hilfe brauchen, sondern um Leute, mit finanziellen und sozialen Problemen. Sie werden mit Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht und bleiben dann dort, weil der Sozialdienst sie nicht unterstützt. Das Krankenhaus befindet sich nämlich in einem Armenviertel im Süden Roms.Wer ist zuständig?
Der 77-Jährige, der seit 30. August in der Notaufnahme auf einer Trage liegt, ist obdachlos. Das Krankenhaus arbeitet daran, ihn an die Sozialdienste der Stadt zu übergeben, berichtet „la Repubblica“. Auch die anderen Patienten, von denen weiter oben im Text die Rede war, haben ein ähnliches Schicksal. Einer ist ein Opfer von Gewalt und alleingelassen, eine drogenabhängig und ein weiterer leidet an „Long Covid“.Das Krankenhaus entschuldigt die Missstände und meint, dass die Sozialdienste für diese Menschen verantwortlich wären. Die Sozialdienste rechtfertigen sich damit, dass sie keine verfügbaren Betten haben. „Diese Leute würden deswegen in der Notaufnahme bleiben, um nicht auf der Straße zu landen“, sagt ein Insider zu „la Repubblica“.