Dienstag, 26. September 2023

Pragser Wildsee: Zeugen bestätigen chaotische Situation vor Parkplatzbau

Wie notwendig der Parkplatz war, um die chaotischen Zustände rund um den Pragser Wildsee vor allem in den Sommermonaten in den Griff zu bekommen, haben am gestrigen Montag am Bozner Landesgericht gleich 3 Zeugen bestätigt. In dem Prozess sitzen der Pragser Bürgermeister Friedrich Mittermair und die Hotelierin Caroline Heiss auf der Anklagebank.

Der Parkplatz-Prozess rund um den Pragser Wildsee geht weiter. - Foto: © lpa/privat

Im Raum steht der Vorwurf auf Amtsmissbrauch bzw. im Fall von Heiss der externen Beihilfe dazu. Mittermair, der von Rechtsanwalt Meinhard Durnwalder verteidigt wird, wird auch Falschbeurkundung vorgeworfen: Er habe sich bei der Ausstellung der Baukonzession für den Parkplatz auf einen Beschluss der Landesregierung berufen – wissend, dass es sich nur um ein landesinternes Promemoria gehandelt habe. Heiss (vertreten von den Rechtsanwälten Flavio Moccia und Marco Mayr) sei als Inhaberin des Grundes, auf dem der Parkplatz errichtet wurde, ein Vorteil erwachsen, so die Vorhaltung.

Hannes Warger, Verantwortlicher für das Einreich- und Ausführungsprojekt des Parkplatzes, erinnerte im Zeugenstand an die chaotische Situation und betonte, dass die Lage durch den Parkplatz, den Wendehammer und die Gehsteige beruhigt werden konnte. Die Arbeiten hätten bis zum Sommer 2016 abgeschlossen sein müssen – auch aus Sicherheitsgründen, weil etwa für Rettungsfahrzeuge kein Durchkommen möglich gewesen sei.

Ortspolizist Günther Thomaser bestätigte die prekäre Situation, selbst nach dem Parkplatzbau habe sich gezeigt, dass die Kapazität für den großen Andrang nicht ausreiche. In der Folge sei man dazu übergegangen, das Tal zu sperren, sobald alle Parkplätze voll waren – meist schon am späten Vormittag. Christian Ploner, damals Präsident des Tourismusvereins, erklärte, der Verein sei hinter dem Projekt gestanden, das bereits unter Mittermairs Vorgänger angedacht gewesen sei.

Am 13. November werden 2 Gemeinderatsmitglieder aussagen, auf der Zeugenliste stehen auch noch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Arnold Schuler und Ex-Landesrat Florian Mussner.

rc

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