Sonntag, 25. August 2024

Polizei nimmt mutmaßlichen Attentäter von Solingen fest

In Deutschland hat die Polizei im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen einen Tatverdächtigen festgenommen. Er werde jetzt vernommen. Ein Sprecher des Landesinnenministeriums bestätigte, dass sich der Mann gestellt habe.

Herbert Reul im Gespräch mit Medienvertretern. - Foto: © APA/dpa / Gianni Gattus

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Tat am Samstag für sich reklamiert, eine Bestätigung der Sicherheitsbehörden für ein islamistisches Tatmotiv gibt es bisher aber nicht.

Nach „Spiegel“-Angaben handelt es sich um einen 26-jährigen Syrer. Er kam nach diesen Angaben Ende Dezember 2022 nach Deutschland und stellte einen Antrag auf Asyl. Den Sicherheitsbehörden war er nach „Spiegel“-Informationen bisher nicht als islamistischer Extremist bekannt. Diese Informationen wurden der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.

Ein Mann hatte am Freitagabend auf einem Jubiläumsfest der Stadt Solingen im Bergischen Land offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschließend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik. Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer.

Der Islamische Staat (IS) behauptet über seinen Propaganda-Kanal Amak, der Angreifer von Solingen sei ein IS-Mitglied gewesen. Die Attacke sei aus „Rache für Muslime in Palästina und anderswo“ erfolgt und habe „Christen“ gegolten. Die Düsseldorfer Polizei prüft ein erhaltenes Bekennerschreiben des IS auf Echtheit, wie ein Sprecher mitteilte. Sicherheitsbehörden sehen durch den Krieg im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas gestiegene Gefahren durch Terrorismus und Radikalisierung.


Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) äußerten sich zur Tat. Scholz verurteilte das Verbrechen und forderte konsequentes Vorgehen. Buschmann kündigte Beratungen über das Waffenrecht für Messer an, während die SPD eine Verschärfung der Gesetze fordert, insbesondere ein Umgangsverbot für gefährliche Springmesser. Bisher hat die FDP die Vorschläge von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zu schärferen Verboten abgelehnt.

apa

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