Rund 1,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt waren zu der Abstimmung unter dem Motto „Mehr oder weniger SUV in Paris?“ aufgerufen. Nur knapp 6 Prozent davon beteiligten sich nach vorläufigem Endergebnis an der Abstimmung. Rund 54,5 Prozent stimmten für die Erhöhung der Parkgebühren, rund 45,5 Prozent dagegen.
Das Argument der Stadt für höhere Gebühren für SUV: Die schweren Karossen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit. Mit dem Sondertarif für große Autos sollten die von ihnen verursachten Belästigungen begrenzt werden.
Sondertarif ausschließlich für Besucher
Den Sondertarif für SUV sollen ausschließlich Besucher bezahlen. Anrainer sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab 2 Tonnen Gewicht. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.Heftige Kritik erntete die Stadtverwaltung schon vor der Abstimmung. Der Automobilclub „40 millions d'automobilistes“ schob bereits eine Petition gegen höhere Parkgebühren für schwere Wagen an, die außer in Paris auch etwa in Lyon, Bordeaux und Grenoble geplant sind. „Machen Sie sich nichts vor: Dieser Kampf gegen SUV ist nur ein Hintertürchen, um das Auto als Ganzes auszurotten“, tönte der Club.
In Paris ist der Kampf gegen SUV Teil einer Verkehrswende, die schon seit Jahren von der sozialistischen Bürgermeisterin Hidalgo und der rot-grünen Stadtregierung vorangetrieben wird. Wie „Les Échos“ anhand von Zulassungsdaten berechnete, betreffen die erhöhten Parkgebühren fast 900.000 Autos in der Hauptstadtregion Île-de-France, etwa 16 Prozent des Fahrzeugbestands.