Mittwoch, 5. Juni 2024

Olympia: Heimatpflegeverband kritisiert Vorstellung des Umweltberichts

Neben 4 Funktionären der Fondazione Milano Cortina 2026 waren zwar der Bürgermeister und die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Gemeinde Rasen-Antholz anwesend. Das weitere Publikum war tatsächlich sehr überschaubar. Der Heimatpflegeverband habe eine entsprechende Ankündigung der Veranstaltung vermisst: „Echte Teilhabe und transparente Vorgänge werden so von oben herab de facto verunmöglicht.“

Am 4. Juni 2024 wurde bei einer Informationsveranstaltung der Umweltbericht zu Olympia 2026 vorgestellt. - Foto: © Heimatpflegeverband

Nur, wer sich bis ans Ende von zahlreichen Unterlagen gewälzt hatte, konnte es überhaupt wissen: Am 4. Juni 2024 fand in der Gemeinde Rasen Antholz die südtirolweit einzige vorgesehene offizielle „Informationsveranstaltung“ statt, bei der die Fondazione Milano Cortina 2026 den Umweltbericht zu Olympia 2026 vorgestellt hat.

Veranstaltung war nicht auf der Homepage der Gemeinde zu finden

Nur 4 Personen waren gekommen, dem Spektakel beizuwohnen. Es lag aber nicht unbedingt am ungünstigen Zeitpunkt – Dienstagvormittag –, dass vor leeren Rängen gespielt wurde. Weder in den Medien noch irgendwo von offizieller Seite war im Vorfeld etwas von der Veranstaltung zu hören gewesen. Die Veranstaltung war nicht einmal auf der Homepage der Gemeinde zu finden. Auch waren Gemeinderäte der betroffenen Gemeinde nicht vorab über die Veranstaltung informiert worden.

Entsprechende Ankündigung vermisst

Die Veranstaltung blieb also ein echter Geheimtipp! In ihrem mündlich vorgetragenen Bericht wird die Fondazione Milano Cortina 2026 zwar nicht müde, das Konzept der Nachhaltigkeit wie die sprichwörtliche olympische Fackel vor sich herzutragen. Durchaus vorhandene schwarze Flecken im olympischen Ökologieverständnis hingegen werden in der Informationsveranstaltung kaum gestreift. Der Heimatpflegeverband und die Initiativgruppe Olang/Rasen-Antholz mahnen an, dass Nachhaltigkeit im Wesentlichen vor allem auch die Möglichkeit der Teilhabe und Transparenz beinhaltet. Es zeugt nicht vom olympischen Geist, dass das Pressebüro der Fondazione und auch die Politik darauf vergessen, eine so wichtige Informationsveranstaltung vorab entsprechend anzukündigen. Echte Teilhabe und transparente Vorgänge werden so von oben herab de facto verunmöglicht.

Bericht zur Gänze auf Italienisch

Dass der Bericht der Fondazione in Rasen-Antholz über anderthalb Stunden lang zur Gänze auf Italienisch vorgetragen wurde, trug ebensowenig zur nachhaltigen Kommunikation und Transparenz bei – fast, als ob überhaupt nicht zu erwarten gewesen wäre, dass das Publikum hauptsächlich deutschsprachig sein würde. Mehr Transparenz und die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung ist dringend nötig. Sonst lautet das neue olympische Motto bald nicht mehr „Dabeisein ist alles“, sondern vielmehr: “Stell dir vor, es ist Olympia 2026, und keiner geht hin“

stol

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