Wie die Ärzte Daniela Negra, Lukas Mittermair und Sophia Künig schreiben, würden viele Südtiroler Jungmediziner nach dem Studium für die Hausarztausbildung im Ausland bleiben und kämen erst nach Jahren oder gar nicht mehr zurück.
Viele hätten großes Interesse, die Ausbildung in Südtirol zu machen, doch die aktuellen Vertragsbedingungen schreckten sie ab. Derzeit erhalten angehende Hausärzten während der 3-jährigen Ausbildung in Südtirol ein Stipendium und kein reguläres Gehalt.
Ausbildungszeit zählt nicht für die Pension
Das bedeute, dass die Ausbildungszeit nicht für die Pension angerechnet wird. Das Stipendium müsse zurückgezahlt werden, wenn man die Ausbildung abbricht, auch wenn man eine andere Spezialisierung in Südtirol weitermacht.Und: Die Verpflichtung, in den 5 Jahren nach Ausbildungsende mindestens 3 Jahre als Hausarzt in Südtirol tätig zu sein, verhindere eine zweite Facharztausbildung direkt im Anschluss, auch wenn man in Südtirol bleibt.
Sicherung eines soliden Nachwuchses ein wichtiger Schritt
Doch um den Hausärztemangel in Südtirol zu bekämpfen, sei die Sicherung eines soliden Nachwuchses ein wichtiger Schritt, betonen Negra, Künig und Mittermair. Sie wenden sich deshalb mit der Petition mit über 200 Unterschriften von Medizinern an Gesundheitslandesrat Dr. Messner und fordern einen regulären Arbeitsvertrag in der Allgemeinmedizin-Ausbildung mit einem Gehalt statt einem Stipendium – mit Anrechnung.Auch die SÜGAM (Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin) unterstützt die Petition.