Es war sein Auto, das mittels „eCall“ (automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge) um 6.30 Uhr wegen eines Frontalzusammenstoßes in der Nähe der Steinerhöfe Alarm schlug. „Wir sind sofort ausgerückt, haben aber nichts gefunden“, schildert Konrad Mair, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Tall. Man sei dann noch alle Wege abgefahren – ergebnislos. In Absprache mit der Landesnotrufzentrale wurde der Alarm als Fehlalarm klassifiziert.
Gegen 8 Uhr machte sich Kommandant Mair selbst auf den Weg zur Arbeit. In einer Wiese in der Nähe der Aicherhöfe, rund einen Kilometer von den Steinerhöfen entfernt, sah er unterhalb der Straße leichte Reifenspuren in der Wiese und hielt an, um genauer nachzusehen. Auf der Straße selbst waren keine Bremsspuren auszumachen. 150 bis 200 Meter unterhalb der Straße sah der Feuerwehrkommandant das Wrack des Autos, von einem Baum aufgehalten.
Das Fahrzeug muss sich mehrmals überschlagen haben. Walter Karlegger wurde im zusammengedrückten Fahrzeug eingeklemmt. Er dürfte auf der Stelle tot gewesen sein. In der Kehre, in der der 60-Jährige mit seinem Wagen von der Straße abgekommen ist, gibt es nur auf einer Länge von 3 Metern keine Leitplanken.
Sofort setzte Konrad Mair die Rettungskette in Gang. Die Bergung gestaltete sich äußerst schwierig. Das Gelände fällt extrem steil in Richtung Masulschlucht ab. Die Tallner und Schenner Feuerwehrleute, aber auch die Meraner Bergretter, die First Responder Tall und das Team des Weißen Kreuzes Meran sowie der Notarzt des Aiut Alpin mussten zur Unfallstelle abgeseilt werden. Vor Ort war auch Abschnittsinspektor Josef Spechtenhauser.
Das Fahrzeug konnte erst gegen 12 Uhr mit der Seilwinde zur Straße gezogen werden. Die Carabinieri erheben den Unfallhergang.
Seit 40 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr
Tiefe Betroffenheit herrscht natürlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Tall, die mit Walter Karlegger einen Kameraden verliert, der seit 40 Jahren Mitglied der Wehr war. Karlegger sei ein vorsichtiger, langsamer Autofahrer gewesen, betont Kommandant Mair.Bürgermeisterin Annelies Pichler sprach den Angehörigen ihr tiefes Mitgefühl aus. Walter Karlegger hinterlässt seine Frau Susanne und seinen Sohn Markus. Im Februar starb Karleggers Mutter Frieda. Der Tallner arbeitete in einem Tischlereibetrieb in Lana und war auch Mitglied der Alminteressentschaft Tallner Alm.
Auf trauer.bz können Sie eine Kerze für den Verstorbenen anzünden und den Angehörigen Ihre Anteilnahme ausdrücken.