Teils seien Straßen durch Erdrutsche blockiert gewesen, teils könnten Helfer die abgelegenen Orte ohnehin nur zu Fuß erreichen. Die betroffenen Gebiete gehören zu den ärmsten in dem armen Land in Südasien. Aufnahmen von Kantipur TV zeigten auch, wie Dorfbewohner etwa ohne Schutzausrüstung sich selbst und ihren Mitmenschen halfen. Sie nutzten Spaten und Stirnlampen.
Der nepalesische Regierungschef Pushpa Kamal Dahal traf am Samstag im Erdbebengebiet ein. Zuvor hatte er im Onlinedienst X (ehemals Twitter) seine „tiefe Trauer“ angesichts der durch das Erdbeben verursachten „menschlichen und materiellen Schäden“ ausgedrückt. Auch Indiens Premierminister Narendra Modi bekundete seine „tiefe Trauer“ über die Todesopfer. Das Nachbarland sei „solidarisch mit dem nepalesischen Volk“ und bereit, „jegliche mögliche Hilfe bereitzustellen“.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum des Bebens in einer Tiefe von 18 Kilometern unter der Erdoberfläche in 42 Kilometern Entfernung von der Stadt Jumla, unweit der Grenze zur chinesischen Region Tibet. Erschütterungen waren bis in die fast 500 Kilometer entfernt gelegene indische Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren. Eine Stunde nach dem ersten Beben folgte laut USGS ein Nachbeben der Stärke 4,0.
2015: 9000 Menschen kommen bei Erdbeben ums Leben
Der Erdstoß verursachte die meisten Todesopfer in Nepal seit dem schweren Beben im Frühjahr 2015 vor rund 8 Jahren, bei dem rund 9000 Menschen ums Leben kamen und Millionen weitere obdachlos wurden. Damals wurde die Gegend um die Hauptstadt Kathmandu erschüttert. Zahlreiche Gebäude stürzten ein, darunter auch UNESCO-Welterbestätten.Die Himalaya-Region, in der auch Nepal liegt, ist geologisch äußerst aktiv. Dort schiebt sich die Indische Kontinentalplatte unter die Eurasische Platte - was immer wieder zu Beben führt - es gab auch mehrere in den vergangenen Wochen.