Samstag, 22. Juni 2024

Mit 3 Lamas zum Papst: Pilger-Anwalt Thomas Mohr ist tot

Thomas Mohr, der deutsche Anwalt und Pilger, der 2018 mit 2 Freunden und 3 Lamas von Bozen zum Vatikan wanderte, um den Papst zu treffen, ist nach langer Krankheit gestorben. Vor einigen Jahren veröffentlichte er das Buch „Mit drei Lamas nach Rom“.

Im Jahr 2018 pilgerte Thomas Mohr (links) zusammen mit Walter Mair (Mitte) und Tom Burger (rechts) mit 3 Lamas nach Rom.

Zusammen mit seinen Freunden Walter Mair und Tom Burger machte sich Thomas Mohr mitten im Winter mit den 3 Lamas Shaqiri, Buffon und Tiento auf eine Pilgerreise zu Fuß von Oberbozen nach Rom, um den Papst zu sehen: 50 Tage und mehr als 1000 Kilometer zu Fuß entlang der Via Romea Germanica, die seit dem Mittelalter von Pilgern begangen wird. STOL hatte berichtet.

„Unterwegs haben unsere Lamas die Herzen der Menschen gewonnen. Wir wurden freudig empfangen, beherbergt und umsorgt und kehrten mit einem 'Rucksack' voller neuer Freundschaften nach Hause zurück“, erinnerte sich Mohr in dem Buch. Hier lesen Sie mehr.

„Die innere Reise ist leicht, der lange Weg wirft unvermittelt existenzielle Fragen auf und lässt sie nicht unbeantwortet“, schriebt der Jurist. Der 58-Jährige hatte nie einen Hehl aus seiner Krankheit gemacht, der er seit 2015 mit großer Gelassenheit begegnete, selbst in der letzten Phase der Palliativmedizin. „Tatsächlich wäre ich gerne älter geworden, aber es soll eben nicht sein“, hatte er kürzlich in einem längeren Interview erzählt, das Astrid Kofler in dem Buch „Sterben“ veröffentlicht hat.

„Ihr könnte weinen, aber es muss ein festlicher Moment sein“

Sein letzter Facebook-Beitrag ist aus dem März, als Mohr ein Foto von sich mit einem Lama veröffentlichte und dazu nur „Schöne Erinnerung“ schrieb. „Er war ein unglaublicher Mensch, großzügig, gebildet, hilfsbereit und geliebt“, erinnert sich Walter Mair vom Kaserhof. „Vor etwa 10 Tagen“, erzählt er der Nachrichtenagentur Ansa, „fuhr ich mit 4 anderen Freunden aus Südtirol nach Deutschland, um mich ein letztes Mal von ihm zu verabschieden.“

„Wir haben den ganzen Nachmittag zusammen verbracht, gescherzt, geweint und sogar Musik gemacht. Am Ende gab er uns die Anweisungen für seine Beerdigung, die in Himmelfahrt am Ritten erfolgen wird. Er diktierte dem Wirt des Gasthofs Schluff das einfache, aber reichhaltige Menü und gab auch das Musikstück an, das wir für ihn spielen sollten. 'Ihr könnt weinen, aber es muss ein festlicher Moment sein', sagte er schließlich zu uns“, erinnert sich Mair mit bewegter Stimme.

ansa

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