Dienstag, 28. Mai 2024

Millionenbetrug mit Asphalt: 9 Männer in U-Haft

Festnahmen im Morgengrauen: Am gestrigen Montag hat die Finanzpolizei Meran mit den Kollegen aus Rom, Ancona, Grosseto, Novara, Padua und Mailand U-Haftbefehle gegen 9 Personen vollstreckt. Sie werden verdächtigt, Kleinunternehmer und Privatpersonen in Südtirol sowie die öffentliche Hand um 9 Millionen Euro betrogen zu haben – mit Asphaltierungsarbeiten.

Die Finanzpolizei Meran hat einen 9-Millionen-Euro-Betrug mit Asphalt aufgedeckt, dem mehrere Südtiroler zum Opfer gefallen sind.

Im Februar 2023 hatten die Ermittlungen unter der Leitung der Bozner Staatsanwaltschaft begonnen. Sie betreffen eine internationale Bande, deren Mitglieder vorwiegend britische und irische Staatsbürger sind – der Kopf der Bande ist aber laut Ermittlern ein vorbestrafter Italiener. Die 9 Personen werden verdächtigt, mehrere Kleinunternehmer und Privatpersonen u. a. in Südtirol sowie die Staatskassen um rund 9 Millionen betrogen zu haben.

Asphaltierungsarbeiten mit minderwertigem Material

Wie? Durch Asphaltierungsarbeiten mit minderwertigem Material. Für Plätze, Privatstraßen und Parkplätze wurden diese zu Schleuderpreisen angeboten. Diese Preise stiegen jedoch im Laufe der rasch durchgeführten Arbeiten, weil die mutmaßlichen Betrüger angaben, weitere Arbeiten an den Grundstücken durchgeführt zu haben, mit denen sie gar nicht beauftragt worden waren. Auf die Proteste der Kunden reagierten sie mit der Drohung, über den rechtlichen Weg die Bezahlung der Arbeiten zu fordern. Dabei sollen die Firmen, unter deren Namen die Arbeiten angeboten und durchgeführt wurden, auch der Steuerbehörde unbekannt gewesen sein.

Überdies hätten sie ihre Opfer überzeugt, die Geldsummen für die Arbeiten bereits vor Beginn oder unmittelbar nach Abschluss derselben zu bezahlen. Das minderwertige Bitumen, das sie zur Asphaltierung benützten, zerbröselte rasch – aber nicht, ehe die Betrüger das Weite suchen konnten.

mic/lu

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