Samstag, 20. April 2024

Meran: Versuch, Pöbler in Bus zu stoppen, nimmt kein gutes Ende

„Ein Mann ist in den Linienbus eingestiegen, hat Leute provoziert und einen Jugendlichen geschlagen“, erzählt ein 53-jähriger Meraner, der versucht hatte, den Pöbler zu stoppen. Für ihn nahm die Geschichte kein gutes Ende.

Ein Mann stieg in den Linienbus und schlug einige Fahrgäste. (Archivbild) - Foto: © fm

Wie die Tageszeitung „Alto Adige“ berichtet, betrat der 53-Jährige mit seiner Partnerin am Dienstag gegen 18.30 Uhr im Rennweg den Linienbus Richtung Lana. Wenig später sei ein Mann eingestiegen, der Leute anpöbelte, so die Erzählung des 53-Jährigen.

„Eine rund 60-jährige Frau im Bus hat ihm geantwortet. Daraufhin entstand eine längere Diskussion, wo sich wenig später auch ein rund 20-Jähriger einbrachte. Der Pöbler griff ihn daraufhin an“, so der Meraner zur Tageszeitung „Alto Adige“.

„Hätte mein Sohn sein können“

Jemand rief ihm zu, er solle aufhören, aber ohne Erfolg, denn der Bus fuhr weiter und der Angreifer brachte alle zum Schweigen. „Ich habe den Schrecken auf dem Gesicht des Jungen gesehen, und in diesem Moment ist mir mein Sohn eingefallen. Das hätte er sein können. Ich ging auf den Pöbler zu und er schlug mir sofort aufs Kinn“.

Der Angreifer sei kräftig gewesen und hätte ihm weitere Schläge versetzt. „Irgendwie gelang es mir, ihn zu Boden zu stoßen und ihn festzuhalten. In diesem Moment vertraute ich darauf, dass mir jemand von den Fahrgästen zu Hilfe eilen würde – vergeblich. Aber ich bemerkte Gleichgültigkeit. Eine Tatsache, die mich schmerzt und beunruhigt“, sagt er dem „Alto Adige“.

Nach Kopfschlag bewusstlos

„Ich lockerte meinen Griff, es schien, dass sich die Situation beruhigt hatte. Stattdessen wurde ich plötzlich von einem Kopfstoß im Gesicht getroffen. Alles wurde dunkel. In diesem Moment wäre ich ihm hilflos ausgeliefert gewesen. Meine Partnerin lenkte den Angreifer aber zum Glück ab. Er sprang aus dem Bus und verlor dabei seine Brille und Kopfhörer“, sagt der Meraner.

Der 53-jährige Meraner stieg, nachdem er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, ebenfalls aus dem Bus, mit einer blutenden Nase und einer wunden Hand. Der angegriffene Junge bedankte sich bei ihm.

Am selben Tag ging er noch nach Hause. Am Tag danach musste er wegen der Nase aber in die Notaufnahme – sie war gebrochen. Nach seiner Anzeige ermitteln die Carabinieri nun zum Fall.

stol

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