Montag, 10. Juni 2024

Meran: Frau 2 Jahre lang misshandelt – dann klicken die Handschellen

Gestern Nachmittag hat die Polizei in Meran den 32-jährigen C.K. festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, seine 30-jährige ehemalige Partnerin über einen längeren Zeitraum misshandelt zu haben. Das Annäherungsverbot und sogar der Hausarrest sollen den Mann nicht davon abgehalten haben, der Frau nachzustellen.

Die Frau war offenbar über 2 Jahre der Gewalt durch ihren ehemaligen Partner ausgesetzt. - Foto: © APA/dpa / Jonas Walzberg

Die Ermittlungen gegen den Mann hatten begonnen, nachdem eine Anzeige gegen ihn eingegangen war. C. K. soll die Frau seit dem Frühjahr bzw. Sommer 2022 misshandelt haben. Immer wieder habe er ihr körperliche und psychische Gewalt angetan, oft unter Alkoholeinfluss, so der Vorwurf. Das Zusammenleben sei für die Frau unerträglich geworden. C. K. habe sie beschimpft und gedemütigt, ihr verboten, sich mit Verwandten und Freunden zu treffen. Zudem soll er ihr damit gedroht haben, sie im im Keller einzusperren. Auch habe er ihr den Hals zugedrückt und sie geschlagen.

Dem Mann wird vorgeworfen, sie zudem verfolgt zu haben, so dass sie ständig Angst um ihre Sicherheit haben musste und gezwungen gewesen sei, ihre Lebensweise zu ändern.

Droh-Nachrichten an die Ex-Partnerin und deren Eltern

Bereits vor Monaten war gegen den Mann ein Annäherungs- und Kontaktverbot ausgesprochen worden – offenbar ohne Erfolg. Die Ermittlungen sollen ergeben haben, dass der Beschuldigte weiterhin Nachrichten an das mutmaßliche Opfer und dessen Eltern schickte, in denen er sie aufforderte, die Anzeige zurückzuziehen. Dabei habe er sie massiv bedroht, heißt es.

In der Folge wurde der Mann am 12. April in den Hausarrest überstellt. Doch bereits im Mai soll er erneut gegen das Annäherungs- und Kontaktverbot verstoßen haben: Am Busbahnhof in Lana habe er die Frau angesprochen, dann sei er ihr zur Wohnung gefolgt und habe ihr über soziale Netzwerke zahlreiche Nachrichten geschickt.

Daraufhin wurde der Mann gestern in Haft genommen. Er befindet sich im Bozner Gefängnis.

„Gewalt gegen Frauen ist nicht nur eine besonders verabscheuungswürdige Form der Kriminalität, da sie an Opfern begangen wird, die sich oft nicht wehren können, sondern auch ein ernsthaftes kulturelles Problem“, sagt Quästor Paolo Sartori. Er ermutigt Opfer ähnlicher Situationen dazu, Hilfe zu suchen und Anzeige zu erstatten.

stol

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