Montag, 3. Juli 2023

Marmolata: Katastrophe jährt sich zum ersten Mal – 11 Menschen starben

Ein Jahr ist es her, seit ein riesiger Gletscherbruch an der Marmolata am 3. Juli des Vorjahres 11 Personen in den Tod riss. Am heutigen Montag wird auf der Marmolata eine Messe für die Opfer der Katastrophe gefeiert und im Anschluss eine Gedenktafel angebracht.

Das große Loch in dem Gletscher, die Abbruchstelle, ist weiterhin gut sichtbar. - Video: stol

Zum ersten Jahrestag des verheerenden Fels- und Gletschersturzes in den Dolomiten gedenkt Italien der 11 Toten des Unglücks. Schon am Wochenende wurde mit Veranstaltungen an den 3. Juli 2022 erinnert.

Von einer „Wunde, die wir nie vergessen werden“ sprach Luca Zaia, der Präsident der Region Venetien, in der der höchste Berg der Dolomiten zum Teil liegt. Am 3. Juli 2022 löste sich um 13.43 Uhr ein riesiger Brocken aus einem Gletscher oberhalb des Fedaia-Passes.

63.300 Kubikmeter Eis donnerten ins Tal

Rund 63.300 Kubikmeter Eis donnerten ins Tal und rissen Felsen und Steine mit sich. Etliche Bergsteiger wurden auf der Hauptaufstiegsroute von den Wasser- und Geröllmassen erfasst, 9 Italiener und 2 Tschechen kamen ums Leben. Ein Mann und eine Frau aus Deutschland wurden schwer verletzt.

Das große Loch in dem Gletscher ist weiterhin gut sichtbar (Im Video sehen Sie die gewaltige Abbruchstelle, gefilmt am 4. Juli 2022).

Strafrechtliches Verfahren wegen möglicher Vergehen wurde abgelehnt

Experten gehen davon aus, dass die hohen Temperaturen im Frühsommer sowie viel Wasser innerhalb des Gletschers zum Zusammenbruch geführt haben.

Ein strafrechtliches Verfahren wegen möglicher Vergehen der Behörden wurde unlängst abgelehnt. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Trient und Gutachten von Experten ergaben, dass das Unglück nicht vorhersehbar war. Ein Vorermittlungsrichter stimmte den Einschätzungen zu und legte die Causa zu den Akten.

Kein generelles Zugangsverbot

In Zukunft können an der Marmolata bestimmte Wege gesperrt werden, falls die Behörden Zweifel an der Sicherheit haben. Ein generelles Zugangsverbot werde es aber, anders als unmittelbar nach dem Unglück, nicht geben, stellte Giovanni Bernard, Bürgermeister der Gemeinde Canazei, zuletzt klar.



Hier lesen Sie mehr zur Katastrophe an der Marmolata.

stol

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