Ein Rechtsanwalt aus Trient wird neuer Bürgermeister
In den vergangenen Jahren scheiterten bereits drei Wahlgänge entweder aufgrund fehlender Kandidaten oder weil das Quorum nicht erreicht wurde. Am gestrigen Sonntag, den 25. Februar, wurde das Quorum mit einer Wahlbeteiligung von 54,1 Prozent nun endlich übertroffen. Antonio Giacomelli, ein 55-jähriger Rechtsanwalt aus Trient, wurde als einziger Bürgermeisterkandidat gewählt und beendete damit die kommissarische Verwaltung.Giacomelli, der selbst nicht im Dorf wohnt, leitet zwei Anwaltskanzleien in Trient und Borgo Valsugana. Er trat als Spitzenkandidat der Bürgerliste „Lona Lase bene comune“ an, die sich nach langer politischer Unzufriedenheit der Bürger von Tona-Lases gebildet hatte.
Die Mafia im Dorf
Laut Angaben von „IlFattoQuotidiano“ liefen die Ermittlungen gegen die Machenschaften der Mafia in der Gemeinde unter dem Namen „Perfido“. Dabei wurden Verabredungen zwischen angeblichen Mitgliedern eines kalabrischen „Cosca“-Clans und einigen Vertretern der lokalen Verwaltung enthüllt. Bislang wurden die Anschuldigungen in Verfahren ersten und zweiten Grades bestätigt.Der Wahltermin kam auf Drängen der Präfekten und nach dem mühsamen Versuch zustande, geeignete Kandidaten für den Bürgermeisterposten zu finden. Dies wurde durch die anfängliche Spaltung in der Gemeinde erschwert: Einigen Bürgern wurden nach wie vor Beziehungen zu den alten Machenschaften nachgesagt, andere beteuerten, dass Lona-Lases keine Gemeinschaft von Mafiosi sei. Wiederum andere hätten sich schließlich von den Machenschaften, heißt es bei „IlFattoQuotidiano“. An vorderster Front stand der Koordinierungsausschuss der Porphyrarbeiter, die sich für den Schutz der Bergbauarbeiter eingesetzt hatten und Transparenz sowie die Einhaltung geltender Gesetze forderten.
Nach Erreichen des Quorums hofft man in der Gemeinde nun die administrative Kontinuität der vergangenen 25 Jahre wiederherstellen zu können.