Montag, 5. Juni 2023

Carabinieri-Bilanz: So viele Straftaten gab es, so viele wurden aufgedeckt

Anlässlich der Feier ihres Gründungsjubiläums am heutigen Montag ziehen die Carabinieri in Südtirol Bilanz. Über 10.000 Straftaten wurden aufgedeckt, in 103 Fällen ermittelten die Carabinieri wegen häuslicher Gewalt und 6 Fahrer wurden wegen fahrlässiger Tötung angezeigt. Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist in Südtirol im Vergleich zum letzten Jahr hingegen zurückgegangen.

Über 10.000 Straftaten in Südtirol wurden aufgedeckt, in 103 Fällen ermittelten die Carabinieri wegen häuslicher Gewalt und 6 Fahrer wurden wegen fahrlässiger Tötung angezeigt. - Foto: © Shutterstock

Die Carabinieri in Südtirol standen von Juni 2022 bis Mai 2023 täglich im Einsatz. Dabei gingen rund 31.450 Notrufe bei den Carabinieri ein, die daraufhin zu über 20.000 Einsätzen ausrückten.

Insgesamt identifizierten die Carabinieri 152.906 Personen, überprüften 80.062 Ausweispapiere und kontrollierten 113.397 Fahrzeuge.

Über 10.000 Straftaten aufgeklärt

Besonders im Kampf gegen die Kriminalität wurden große Anstrengungen unternommen. Dies führte zur Anzeige und Inhaftierung von 211 Personen und zur Anzeige von 3584 Personen auf freiem Fuß. Insgesamt konnten die Carabinieri in Südtirol somit über 10.600 von 15.000 begangenen Straftaten aufklären.

In etwa 3 von 4 Gemeinden in Südtirol gibt es eine Carabinieri-Kaserne – das entspricht einer höheren Dichte als im restlichen Staatsgebiet.

103 Einsätze wegen häuslicher Gewalt

Besonderes Augenmerk wurde im vergangenen Jahr auch auf das Problem der geschlechtsspezifischen Gewalt und allen sogenannten „codice rosso“-Verbrechen gelegt. In 103 Fällen haben die Carabinieri wegen häuslicher Gewalt ermittelt, 46 Mal rückten sie wegen sexueller Gewalt aus und 68 Mal wegen Belästigung. Als Reaktion auf dieses Problem wurden spezialisierte Ordnungshüter ausgebildet und geschützte Anhörungsräume in Bruneck, Meran und Leifers eingerichtet.

Anzahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Quartal um 28 Prozent gesunken

Geht es um die Wohnungseinbrüche, so konnte im vergangenen Jahr ein Erfolg erzielt werden. Die Anzahl der Einbrüche ging in Südtirol im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 28 Prozent zurück. Das liegt an der Identifizierung verschiedener Täter durch die Carabinieri, die verschiedene Einbrecher-Banden dingfest machen konnten.

In den vergangenen 12 Monaten wurden von den Carabinieri insgesamt 138 Personen wegen Wohnungseinbruchs angezeigt, fast 77 Prozent mehr als die 78 Personen in den vorangegangenen 12 Monaten. Allein in den vergangenen 4 Monaten wurden 56 Personen angezeigt, was einer Steigerung von 51 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 entspricht. In Südtirol kam es zuletzt im Dezember und im Jänner vermehrt zu Einbrüchen.

Soziale Medien regen kriminelles Verhalten von Minderjährigen an

Schaut man auf das kriminelle Verhalten von Minderjährigen, so haben die Carabinieri in Südtirol den Jugendstaatsanwaltschaften 280 Straftaten gemeldet: Vor allem Körperverletzungen/Überfälle, Diebstahl/Unterschlagung, Raub und Bedrohung sowie Drogenhandel.

Auffallend dabei ist, dass es sich bei den Opfern solcher Straftaten häufig um Personen im gleichen Alter der Täter handelt.

Die Carabinieri weisen besonders auf das Problem im Zusammenhang mit der Nutzung sozialer Medien hin: „Im Internet sehen Jugendliche zunehmend falsche und abweichende Verhaltensmodelle, welche über Medien Nachahmung stimulieren, oder sie werden Opfer von Erpressungen.“

Insgesamt sind die Anzeigen gegen Minderjährige im vergangenen Jahr nicht mehr geworden.

27 Arbeitgeber angezeigt

Auch der Arbeitsschutz bleibt eine Priorität der Carabinieri in Südtirol. In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurden 97 Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsaufsichtsbehörde der Provinz inspiziert. Insgesamt wurden 324 Arbeitsplätze kontrolliert, darunter auch minderjährige Arbeitskräfte und Arbeiter, die sich illegal im Staat aufhielten. 27 Arbeitgeber wurden bei den Justizbehörden angezeigt, häufig wegen Sicherheitsverstößen.

6 Fahrer wegen fahrlässiger Tötung angezeigt, 17 wegen Körperverletzung – 212 Fahrzeuge beschlagnahmt

Ein Blick auf die Verkehrssicherheit zeigt hingegen, dass in 12 Monaten fast 1383 Verkehrsunfälle mit 958 Verletzten und 18 Toten registriert wurden. 6 Fahrer wurden wegen fahrlässiger Tötung und 17 wegen Körperverletzung angezeigt, 5033 Verkehrsverstöße wurden beanstandet, davon 413 wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und 11 wegen Fahrens unter Drogeneinfluss (beides Straftaten), 212 Fahrzeuge wurden beschlagnahmt, 127 gestoppt.

Außerdem führten die Carabinieri im Sommer vermehrt Kontrollen auf den Pässen durch. Allein im Sommer 2022 wurden 92 Kontrolltage auf den Bergpässen organisiert, wobei 142 Verstöße beanstandet, 221 Punkte abgezogen und 684 Motorräder kontrolliert wurden. Auch im heurigen Sommer sind bereits 60 Kontrolltage geplant.

Im Winter waren täglich etwa 130 Carabinieri-Skifahrer im Einsatz, die 331 Verstöße gegen die Sicherheit in den Skigebieten feststellten. Die Pisteneinheiten der Carabinieri sind außerdem zu 5586 Rettungseinsätzen ausgerückt.

Am 5. Juni feiern die Carabinieri in Bozen ihr 209. Gründungsjubiläum.

jot

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