Samstag, 30. September 2023

Grippe- und Corona-Impfung in Südtirol: Das müssen Sie wissen

Mediziner in Deutschland warnen vor einer schweren Grippewelle im kommenden Herbst und Winter. Auch Haus- und Kinderärzte in Südtirol sehen die Entwicklung in Australien als sicheres Alarmzeichen. Impfen wird in Südtirol bald möglich sein: Nächste Woche wird der Sanitätsbetrieb die neue Impfkampagne vorstellen. Die Kampagne wird noch in der ersten Oktoberhälfte gestartet. In diesen Tagen sollen sowohl die Grippe-Impfstoffe als auch der neue Corona-Impfstoff eintreffen.

Mediziner in Deutschland warnen vor einer schweren Grippewelle im kommenden Herbst und Winter. Auch Haus- und Kinderärzte in Südtirol sehen die Entwicklung in Australien als sicheres Alarmzeichen. - Foto: © BARBARA GINDL

Impfen lassen kann man sich dann in den Impfzentren des Sanitätsbetriebes, bei den Hausärzten, den Basiskinderärzten und in den Apotheken.

„Wenn die Grippewelle früher erwartet wird, dann früher zu impfen“

Ein Blick nach Australien bereitet vielen Medizinern Sorge: Dort waren Kinder und Jugendliche heuer in den vergangenen Monaten besonders häufig an Grippe erkrankt – manche hatten schwere Symptome. Zudem setzte die Grippewelle viel früher ein als gewöhnlich. Möglicherweise beflügelte die Aufhebung der strengen Corona-Maßnahmen die Welle.

Zugleich mit der Grippeimpfung sollte man sich auch den Corona-Impfstoff verabreichen lassen

„Das, was zuvor in Australien passiert, passiert bei uns dann normalerweise im Winter“, berichtet der Lananer Hausarzt Dr. Domenico Bossio. „Wenn die Grippewelle früher erwartet wird, dann ist es auch gerechtfertigt, sich früher zu impfen. Umso eher, desto besser – das gilt besonders für fragile Patienten mit mehreren Pathologien.“ Zugleich mit der Grippeimpfung sollte man sich auch den Corona-Impfstoff verabreichen lassen.

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass es auch in diesem Winter wieder vermehrte Grippefälle geben wird“, meint Dr. Günther Goller, Kinderarzt in Vahrn. „Auf der Südhalbkugel, besonders in Australien, stiegen die Fallzahlen in den letzten Monaten an und dies ist üblicherweise ein sicheres Alarmzeichen für uns“, sagt Dr. Goller.

Menschen ab 60, Schwangere, Kinder ab 6 Monate und Erwachsene mit Vorerkrankungen impfen

Die Impfung sei die wichtigste Maßnahme gegen die Erkrankung, auch wenn sie keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion biete. „Durch die Immunisierung wird aber auf jeden Fall Schlimmeres verhindert“, erklärt Dr. Goller.

„Deshalb sollten sich Menschen ab 60 Jahren, Schwangere sowie Kinder ab 6 Monaten und Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen frühzeitig impfen lassen. Dies ist auch die einzige Möglichkeit, den Verlauf einer Grippewelle abzumildern.“ Er hoffe, dass es in den bevorstehenden Wintermonaten zu keinen Versorgungsengpässen bei Medikamenten kommt. Deshalb solle man eine gut gefüllte Hausapotheke haben mit einem Fiebermedikament und abschwellendem Nasenspray.

Der Impfzeitpunkt sollte gut überlegt sein: Denn wer sich beispielsweise zu früh impfen lässt, der hat den Nachteil, dass er am Höhepunkt der Welle nicht mehr so gut geschützt ist, erklärt die Primarin der Infektionsabteilung in Bozen, Dr. Elke Maria Erne.

hof

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