Freitag, 7. Juni 2024

Graz: Ermittlungen gegen Ärztin – Tochter soll Schädel bei OP aufgebohrt haben

Österreichische Behörden ermitteln gegen eine Chirurgin des LKH-Universitätsklinikums Graz, die ihre minderjährige Tochter zu einem Eingriff in den OP-Saal mitgenommen hatte. Es stehe der Vorwurf im Raum, dass die Ärztin ihr 13-jähriges Kind bei der neurochirurgischen Operation auch mitmachen ließ, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Graz am Freitag.

Österreich: Minderjährige Tochter soll bei Eingriff in der Neurochirurgie aktiv mitgemacht haben (Archivbild). - Foto: © APA / ROLAND SCHLAGER

Bislang lägen seiner Behörde noch keine Ermittlungsergebnisse der Polizei vor, sagte er. Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre dies ein Fall von mutmaßlicher schwerer Körperverletzung.

„Die Operation ist komplikationslos verlaufen“

Nachdem die Vorwürfe bislang nicht lückenlos entkräftet werden konnten, seien die Chirurgin und ein weiteres Mitglied des ärztlichen Operationsteams Ende Mai suspendiert worden, teilte das Universitätsklinikum Graz mit. „Die Operation ist komplikationslos verlaufen“, betonte die Klinik.

Kind habe „aktiv an der OP teilgenommen“

Nach Angaben der Klinik steht fest, dass das Mädchen bei der Operation in der neurochirurgischen Abteilung anwesend war. Ein anonymer Hinweisgeber habe gemeldet, dass das Kind auch „aktiv daran teilgenommen“ habe. So soll sie bei einer OP den Schädel aufbohren haben dürfen.

Generell sei es nur Praktikanten und Studierenden erlaubt, neben dem OP-Team bei Eingriffen dabei zu sein.

Derzeit laufen Erhebungen, der genaue Sachverhalt sowie die Identität aller anwesenden Personen müsse erhoben werden, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, mit.

apa

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