Montag, 24. Juni 2024

Gewerkschaften zum Aluminium-Unfall in Bozen, "das Leben geht vor"

In Bozen haben die konföderierten Metallergewerkschaften anlässlich des Streiks nach dem schweren Unfall mit einem Toten und sechs Verletzten im Aluminium-Werk eine Mahnwache vor der Fabrik abgehalten, um an Bocar Diallo zu erinnern. Außerdem wurde eine Schweigeminute für den 31-jährigen Toten abgehalten und Kerzen vor einem Foto angezündet.

Anlässlich des Streiks im Metallsektor haben Fim, Fiom und Uilm eine Mahnwache vor dem Unternehmen Aluminium Bozen organisiert, um Bocar Diallo zu gedenken, dem 31-jährigen Senegalesen, der bei der Explosion ums Leben gekommen ist. - Foto: © ANSA / G. News

„Man muss sich bei diesen jungen Menschen dafür entschuldigen, dass die Arbeitswelt ihre Arbeitnehmer nicht zu schützen vermag“, so die Gewerkschafter. „Das Leben geht vor“, wurde betont.

Fim-Landessekretär Riccardo Conte erinnerte daran, dass der heutige Tag ein Tag der Trauer ist: „Es ist eine Zeit, um zusammenzustehen, vereint angesichts einer Tragödie, die wir niemals hätten erleben müssen oder wollen, die wir immer noch nicht glauben können und mit der wir uns nicht abfinden wollen. Mit großer Trauer im Herzen wünschen wir dir, Diallo, dass du in Frieden ruhen mögest Seiner Familie, seinen Freunden, seinen Kollegen und denen, die ihn liebten, sowie der gesamten senegalesischen Gemeinschaft sprechen wir unsere Verbundenheit und unser Beileid aus“.


Bocar Diallo starb an seinen schweren Verletzungen. - Foto: © ANSA / G. News


„Müssen uns entschuldigen“

Der Uilm-Delegierte Barry Mamadou wünschte den verletzten Sokol Hyseni, Artan Vila, Djette Aboubacar, Oussama Benyahia und Mor Mboup eine baldige und rasche Genesung:

„Als Gewerkschaften und ganz allgemein als Zivilgesellschaft stehen wir an der Seite dieser jungen Männer. Wir müssen uns bei ihnen für eine Arbeitswelt entschuldigen, die nicht im Stande ist, ihre Arbeitnehmer zu schützen, für eine oft ausgrenzende Gesellschaft und Politik, die Arbeit, zumal wenn sie von ausländischen Arbeitnehmern verrichtet wird, als Billigarbeit einstuft, bei der das Risiko von Verletzungen und Tod Teil der Arbeit selbst ist. Jenen Personen, die als ,Wirtschaftsmigranten‘ bezeichnen, antworten wir stattdessen, dass Sie unsere Kollegen, Freunde, Brüder sind. Und dass Sie mit Ihrer Arbeit zum Wohlstand unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft beitragen“.

„Sicherheit am Arbeitsplatz muss Priorität werden“

„Heute ist ein Tag der Trauer und des Gedenkens an Bocar Diallo, aber auch ein Moment, um den Verletzten Unterstützung und Hoffnung zu geben", sagte Fiom-Landessekretär Marco Bernardoni. „Wir wollen gegenüber Landeshauptmann Kompatscher, den Landessräten Amhof und Galateo betonen, dass Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zur Priorität des politischen Handelns werden müssen. Das Leben kommt zuerst", so Bernardoni weiter.

ansa/stol

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