„Niemand hat damit gerechnet, ein massereiches Schwarzes Loch zu finden, das in der Nähe lauert und bisher unentdeckt geblieben ist“, zitiert die Eso den Astronomen Pasquale Panuzzo vom Observatoire de Paris. „Diese Art von Entdeckung macht man nur einmal in seinem Forscherleben.“
„Nur“ 2000 Lichtjahre entfernt
Der Erde ist das Schwarze Loch mit einer Entfernung von „nur“ 2000 Lichtjahren der Eso zufolge extrem nah. Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt – eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometer.Die Entdeckung machten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter, als sie Beobachtungen der europäischen Sonde „Gaia“ für eine Datenfreigabe überprüften. Der Begleitstern des Schwarzen Lochs wird von seinem massigen Kompagnon in eine Art Taumelbewegung versetzt – und die fiel auf. Die „Gaia“-Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) soll Positionen, Bewegungen, Entfernungen und Helligkeiten von fast 2 Milliarden Himmelskörpern erfassen.
Schwarze Löcher: Das Ende von Sternen
Schwarze Löcher sind Objekte mit einer so starken Schwerkraft, dass nicht einmal Licht aus ihnen entkommen kann. Sie entstehen, wenn große Sterne mit der vielfachen Masse unserer Sonne am Ende ihrer Existenz als Supernova explodieren und der übrig gebliebene Sternenrest kollabiert.Abgesehen von den stellaren Schwarzen Löchern gibt es supermassereiche Schwarze Löcher, die in den Zentren der meisten Galaxien vermutet werden. Diese Schwarzen Löcher können die milliardenfache Masse unserer Sonne besitzen. Das massereichste in unserer Galaxie ist „Sagittarius A*“ im Zentrum der Milchstraße, das etwa vier Millionen Mal so viel Masse wie die Sonne hat.