Elisabetta Tulliani, Finis Lebensgefährtin, wurde vom Gericht in Rom zu 5 Jahren Haft verurteilt, ihr Bruder Giancarlo Tulliani zu 6 Jahren und ihr Vater Sergio Tulliani zu fünf 5. Fini war bei der Urteilsverkündung anwesend.
Die Staatsanwaltschaft hatte Fini, den ehemaligen Vorsitzenden der rechtsgerichteten Partei Alleanza Nazionale (AN), und die anderen Angeklagten der Geldwäsche beschuldigt. In einer Stellungnahme nach der Urteilsverkündung sagte Fini, dass er vom Hauptvorwurf der Geldwäsche freigesprochen worden sei, aber dennoch für die Genehmigung des Deals, die er bestreitet, verurteilt wurde.
Schlüsselrolle Finis in den 2000er Jahren
Es wird erwartet, dass der 72-jährige Ex-Politiker, der in den 1990er und 2000er Jahren eine Schlüsselrolle in der italienischen Politik spielte und zu den engsten Verbündeten des im Vorjahr verstorbenen Ex-Premiers Silvio Berlusconi gehörte, ebenso wie alle anderen Angeklagten gegen das Urteil Berufung einlegen und bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens daher keine Haftstrafe antreten werden.
Gianfranco Fini mit seinen Anwälten, Michele Sarno und Francesco Caroleo Grimaldi, während der Urteilsverkündung. - Foto: © ANSA / ANGELO CARCONI
Der Skandal rund um die Wohnung im Fürstentum Monaco hatte im Jahr 2010 in Italien lange für Schlagzeilen gesorgt, da Fini zu der Zeit einer der mächtigsten Politiker Italiens war. Die 45 Quadratmeter große Wohnung war von einer Gräfin der Rechtspartei Alleanza Nazionale vermacht worden, deren Chef Gianfranco Fini lange Zeit war.
Über eine Million an Gewinn
Der Anklage zufolge hatte eine Offshore-Gesellschaft die Immobilie im Jahr 2008 für ca. 300.000 Euro gekauft und an Giancarlo Tulliani, Finis Schwager, vermietet. Tulliani soll selbst mit der Offshore-Gesellschaft in Verbindung stehen. Im Jahr 2015 wurde die Wohnung um 1,36 Millionen Dollar weiterverkauft, was einem Gewinn von über einer Millionen Euro gleichkommt.
„Movimento Sociale Italiano“ und „Alleanza Nazionale“
Fini führte die rechtsextreme Partei „Movimento Sociale Italiano“ (MSI) 1994 als Teil einer von Berlusconi geführten Koalition in die Regierung. Später wandelte er die MSI in die Alleanza Nazionale um und diente als Außenminister und als Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer. Die derzeitige Ministerpräsidentin, Giorgia Meloni, stieg in den Reihen der MSI und der AN unter Finis Führung auf. Ihre Partei, die sich „Brüder Italiens“ (Fratelli d'Italia) nennt, hat ihre Wurzeln in beiden Parteien und ist derzeit Italiens stärkste Einzelpartei im italienischen Parlament.