Mittwoch, 12. Juni 2024

Drogen hinter der Bartheke: „Devil’s Pub“ in Bozen muss schließen

Das „Devil's Pub“ in der Turinstraße in Bozen muss für 30 Tage schließen. Das hat Quästor Paolo Sartori angeordnet. Offenbar war das Lokal als Anlaufstelle für den Drogenhandel genutzt worden.

Bei einem großen Polizeieinsatz wurden Drogen und Bargeld sichergestellt.

Das Pub sei seit einiger Zeit offenbar als Drogenumschlagplatz genutzt worden. Das habe die Schließung notwendig gemacht, teilt die Polizei mit. Eine Kontrolle am gestrigen Nachmittag war der vorläufige Endpunkt der Geschichte: Beamte von Staats- und Stadtpolizei sowie Hundestaffeln der Finanzpolizei rückten an.

Der 36-jährige albanische Staatsangehöriger E. X. war im Lokal Barmann. Offenbar lebte er mit der Betreiberin zusammen und leitete den Betrieb de facto, heißt es von der Polizei. Er sei im Besitz von 24 verschweißten, in Zigarettenschachteln versteckten und verkaufsfertig verpackten Kokainpackungen gewesen. Im Auto des Verdächtigen, das vor dem Lokal geparkt war, seien weitere 62 verschweißte Dosen Kokain mit einem Gesamtgewicht von 65 Gramm gefunden worden. Das Rauschgift wurde beschlagnahmt.

In der Wohnung: 25.000 Euro in bar

Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung der Inhaberin der Bar, in der auch E. X. lebte, wurde ein Bargeldbetrag von ca. 25.000 Euro gefunden und beschlagnahmt. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Geld aus dem Handel von Drogen stammen könnte.

E. X. wurde wegen des Vorwurfs Drogen zu besitzen, mit der Absicht, diese zu vertreiben, festgenommen.

Stammgäste in der Bar wurden identifiziert. Ein großer Teil von ihnen soll mehrfach wegen verschiedener Straftaten vorbestraft sein; dazu zählt auch Drogenhandel. Die Vermutung liege nahe, dass das Lokal als Anlaufstelle für Drogenhändler und -konsumenten genutzt wurde, heißt es von der Polizei.

Paolo Sartori: „Unsere Aufgabe, Bevölkerung zu schützen“

Das sei die Grundlage für die Entscheidung des Quästors, die Bar vorerst zu schließen. „Die Nutzung eines Lokals im Stadtzentrum als Anlaufstelle für den Drogenhandel ist von inakzeptabler Tragweite“, sagt Quästore Sartori: „Die öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie die Ruhe der Bürger und der Schutz der Gesundheit des Einzelnen sind primäre Güter, die von der gesamten Bevölkerung als solche wahrgenommen werden: Aus diesen Gründen ist es unsere Aufgabe, sie mit äußerster Strenge zu schützen und zu verhindern, dass sich Situationen wiederholen, die die Sicherheit der Menschen gefährden. Mit dem Entzug der Lizenz und der damit verbundenen Schließung dieser öffentlichen Einrichtung soll daher ein Problem eingedämmt werden, das tragische Auswirkungen auf die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der Bürger hätte haben können.“

stol

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