Donnerstag, 26. Oktober 2023

Das Vorzeigeprojekt aus dem „Königreich im Himmel“

Leuchtturmprojekte aus Berggebieten in aller Welt wurden im Zuge der 2-tägigen Berg-Innovationsmesse im NOI Techpark vorgestellt. Gestern wurden die besten Projekte prämiert, gewonnen hat ein wegweisendes Imkereikonzept aus dem südafrikanischen Königreich Lesotho.

Gruppenbild mit Beteiligten der Berg-Innovationsmesse: Mantopi Martina Lebofa aus Lesotho (Bildmitte, im dunkellilafarbenen Kleid) wurde für das Imkereikonzept mit dem Mountain Innovation Award ausgezeichnet. Unter den Gratulanten war auch Eurac-Präsident Roland Psenner (5. v. r.). - Foto: © Rosario Multari



Als Mantopi Martina Lebofa gestern im NOI Techpark auf die Bühne gerufen wurde, um als Preisträgerin des „Mountain Innovation Award“ einige Worte zu sprechen, wurde sie von ihren Emotionen überwältigt. Es war wohl eine Mischung aus Freude über die Anerkennung und das Bewusstsein, wie sehr sich die Frauen im eigenen Land diese Auszeichnung verdient hatten.

Imkerei und Mohairwollproduktion als Lebensgrundlage

Mit dem erstmals vergebenen Preis wurde ein besonders nachhaltiges Imkereiprojekt bedacht, das den Frauen im Königreich Lesotho in Verbindung mit der Mohairwollproduktion eine Lebensgrundlage ermöglicht, ihnen und ihrem Land eine bessere Zukunft verspricht.
Lesotho ist ein bitterarmes Bergland, das vollkommen von Südafrika umschlossen ist, als einziges Land der Erde liegt das gesamte Staatsgebiet über 1000 Höhenmetern. Deshalb wird es auch oft als „Königreich im Himmel“ bezeichnet. Der Großteil der rund 2 ,3 Millionen Einwohner sind in der Berglandwirtschaft tätig. Die Imkerei gehört zu den Traditionen des Landes, die Honig- und Bienenprodukte genießen einen exzellenten Ruf.

29 Projekte von Berggegenden aus aller Welt bewertet

„Mit eurem wegweisenden Konzept habt ihr gleich mehrere Ziele erreicht, vor allem eine Verbesserung der Lebensumstände in der Region und so zeigt ihr anderen, wie sich Aufschwung und nachhaltiges Wirtschaften in Bergregionen verbinden lässt“, erklärte Eurac-Präsident Roland Psenner in seiner Laudatio.

Unterm Strich war es das beste unter 90 Projekten, von denen 29 genauer unter die Lupe genommen und einer Vielzahl an Auswahlkriterien unterzogen wurden, darunter wirtschaftliche Effekte für die lokale Bevölkerung, Nachhaltigkeit und vor allem Innovationseffekte. Die Bandbreite reichte vom Wassermanagement im QwaQwa-Gebiet Südafrikas über neue Ansätze im Tourismus in Nordmazedonien bis hin zur autarken Müllerhütte (3145 Meter) mit ihrem CO2-freien Wasserstoffspeicher im hintersten Ridnauntal.

Umweltprogramm der Vereinten Nationen federführend

Stefan Schneiderbauer vom Eurac-Forschungscenter für globale Bergsicherheit hob den Wert der Vernetzung zwischen den Berggebieten in aller Welt hervor, während NOI-Direktor Ulrich Stofner den Innovationsgeist und die diversen Forschungszweige im NOI Techpark im Bereich alpine Technologien und Berglandwirtschaft erläuterte.
Organisiert wurde die 2-tägige Innovationsmesse über Eurac Research vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der der Universität der Vereinten Nationen im Rahmen des UNU-EHS Global Mountain Safeguard Research (GLOMOS)-Programms mit Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADC) .

az

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