Dienstag, 5. September 2023

Abruzzen: Braunbärin stiehlt Torte aus Hotelküche

Das Thema Braunbären beschäftigt weiterhin die Bevölkerung in den Abruzzen. Für Aufregung sorgte die Bärin „Gemma“, eines der vom Nationalpark der Abruzzen als „selbstbewusst und problematisch“ eingestuften Exemplare.

Überwachungskameras des Hotels „Mille Pini“ filmte die Bärin mit ihren Jungen. - Foto: © ANSA / ANSA/US PNALM

Das Tier drang am helllichten Tag in ein Hotel in der Bergortschaft Scanno in der Provinz L'Aquila ein und betrat die Küche des Hotels „Mille Pini“. Dort verschlang das Tier eine Torte und einen Kuchen.

Ein Angestellter beobachtete diesen Vorfall und informierte die Parkverwaltung. Wenige Minuten später ging die Bärin zu einer Villa und setzte sich dort auf den Stiegenabsatz.

In diesem Sommer hatte die rund 25 Jahre alte „Gemma“ bereits unter Touristen für einige Unruhe gesorgt. So war sie auf einem Spielplatz aufgetaucht, einige verängstigte Kinder flüchteten. Die Bärin gilt aber bisher als harmlos.

Ermittlungen gegen Bären-Schützen

Damit sorgt eine Bärin in den Abruzzen erneut für Schlagzeilen: Erst vor wenigen Tagen ging der Fall der Braunbärin „Amarena“, die vergangene Woche erlegt wurde, nachdem sie in einen Privatgarten eingedrungen war, durch die Medien. Hier lesen Sie mehr.

Andrea Leombruni, der das Bärenweibchen erlegt hat, ist Morddrohungen ausgesetzt. Er musste unter Polizeischutz gestellt werden. STOL hat berichtet.

Seine Waffe besitzt Leombruni legal. Bei der Vernehmung gab der 56-Jährige an, mit der Schrotflinte auf den Boden gezielt zu haben – ein Mal nur und aus Angst. Trotzdem leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn ein.

Suche nach Jungtieren dauert an

Indes wird weiter nach den beiden Jungtieren gesucht. Mehrere Fangvorrichtungen mit Ködern, die mit dem Geruch der Mutter versehen waren, brachten zunächst keinen Erfolg.

„Amarena“ und „Gemma“ sind Marsische Braunbären. Dabei handelt es sich um eine Unterart, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt. Diese Art lebt am mittelitalienischen Apennin. „Amarenas“ Tod wirft wieder Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung in Berggemeinden auf.

apa/pho

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