Montag, 19. August 2024

4 Straftäter in Bayern entkommen aus Anstalt

Großeinsatz der Polizei: Nach der Flucht von 4 Straftätern aus einer geschlossenen Klinik in Straubing in Bayern dauern die Fahndungsmaßnahmen an. „Mit Hochdruck“ werde nach den Männern gesucht, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend. Sie entkamen am Samstagabend aus dem Bezirkskrankenhaus (BKH).

Dutzende Polizisten suchen nach den flüchtigen Straftätern. - Foto: © APA/dpa (Archiv) / Lino Mirgeler

Die Gebietsabsuche nach den Männern sei inzwischen eingeschränkt, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Man suche etwa, wenn es entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung gebe. Ferner werde im sozialen Umfeld der Flüchtigen ermittelt, etwa mittels Befragungen oder Durchsuchungen.

Kripo und Staatsanwaltschaft ermittelten wegen Verdachts auf Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung. Die geflohenen Straftäter im Alter von 27, 28 und 31 Jahren gelten laut Polizei als gefährlich. Sie entkamen am Samstagabend aus dem Bezirkskrankenhaus (BKH).
Die Männer befänden sich aufgrund von Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten im Maßregelvollzug des Bezirksklinikums.

Dort sollen sie einen Mitarbeiter bedroht, attackiert und festgehalten haben, um die Öffnung der Pforte zu erzwingen. Dabei hätten sie stumpfe und spitze Gegenstände verwendet. Der Mitarbeiter habe Verletzungen im Gesicht erlitten, hieß es von der Polizei. Danach seien die 4 Männer zu Fuß geflohen.

Einige Dutzend Polizisten im Einsatz

Im Maßregelvollzug sind Menschen untergebracht, die aufgrund von Schuldunfähigkeit oder verminderter Schuldfähigkeit – etwa wegen einer psychischen Erkrankung oder einer Suchtkrankheit – nicht in den Strafvollzug und somit nicht in ein Gefängnis kommen.

Eine Sprecherin des Bezirkes Niederbayern teilte am Sonntagabend mit, dass bei 3 der 4 Männer geplant war, den Abbruch der Therapie anzuregen. Einer habe erst kürzlich einen sogenannten Lockerungsmissbrauch begangen. Details dazu lagen zunächst nicht vor.

Vorsicht vor Anhaltern

Einige Dutzend Einsatzkräfte bemühen sich laut Polizei derzeit, die Männer aufzuspüren. Ein Hubschrauber und Suchhunde seien in der Nacht zum Montag – anders als in der vorherigen Nacht – nicht zur Fahndung genutzt worden. Durch Zeugenhinweise habe man zwar noch keinen konkreten Erfolg, aber Ermittlungsansätze generieren können, sagte ein Polizeisprecher.

Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen, keine Anhalter mitzunehmen und sich verdächtigen Personen nicht zu nähern. Stattdessen sollten sie den Polizeinotruf 110 wählen.

dpa/stol

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