Das Rettungsschiff „Nadir“, das von der NGO „Resqship“ betrieben wird, brachte Montagnachmittag ein Boot mit 129 Migranten an Bord in Sicherheit. Das Boot war von Libyen gestartet und von dem Flugzeug „Seabird“ der Hilfsorganisation „Sea Watch“ lokalisiert worden.
Die Besatzung der „Nadir“ leistete Erste Hilfe und verteilte Rettungswesten. Die italienische Küstenwache traf 3 Stunden später ein. Während der Evakuierung des Bootes fielen circa 40 Personen ins Wasser. Schließlich wurden sie nach Lampedusa gebracht. „Wir können nur hoffen, dass es uns gelungen ist, alle zu retten“, kommentierte „Resqship“ die Evakuierung auf seinen Social-Media-Kanälen.
„Man zwingt sie zu einer langen und sinnlosen Reise“
289 Migranten befinden sich an Bord des Rettungsschiffes „Sea Watch 5“ und sind in Richtung des Hafens Civitavecchia nördlich von Rom unterwegs. An Bord befinden sich 40 Minderjährige. Die Betreiberin des Schiffes, die deutsche Hilfsorganisation „Sea Watch“, protestierte, dass die italienischen Behörden dem Schiff einen fast 1000 Kilometer entfernt gelegenen Hafen zugewiesen haben, der erst in 3 Tagen erreicht werden könne. „Dies bedeutet, dass das Leid der Überlebenden verlängert wird. Man zwingt sie zu einer langen und sinnlosen Reise“, beklagte die Sea Watch.41.530 Migranten sind seit Anfang 2024 nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2023 waren es 114.513 gewesen. Im Vergleichszeitraum 2022 waren 57.064 Migranten in Italien eingetroffen.