Donnerstag, 13. Juni 2024

Speed-Dating mit den Abgeordneten: Neues Besuchsformat im Landtag

Beim neuen Besuchsformat diskutieren Jugendliche in Kleingruppen jeweils 15 Minuten mit 4 Abgeordneten über Themen, die sie interessieren. An der ersten Ausgabe nahmen Schülerinnen des Gymnasiums Walther von der Vogelweide in Bozen und die Abgeordneten Stauder, F. Ploner, Rabensteiner und Rohrer teil. „Eine Möglichkeit, jungen Menschen die Politik näherzubringen“, unterstreicht Landtagspräsident Arnold Schuler.

Die 3. Klasse DM des Gymnasiums Walther von der Vogelweide in Bozen entschied sich als erste Gruppe für das neue Besuchsformat des Südtiroler Landtages „Speed-Dating mit Abgeordneten“. - Foto: © Südtiroler Landtag/Caldonazzi

„Es ist schön, direkt mit Politikern zu sprechen, sie zu erleben, konkrete Fragen zu stellen: Wir haben den Eindruck, dass man mehr erreichen kann“, sagten Anna und Franziska nach ihrer Teilnahme am ersten Speed-Dating mit Abgeordneten im Südtiroler Landtag in Bozen, das unlängst über die Bühne gegangen ist.

Dabei handelt es sich um ein neues Besuchsformat, das es Klassen ermöglicht, jene Fraktionen auszuwählen, mit denen sie sich austauschen möchten, und dann Vertreter dieser Fraktionen persönlich zu treffen. Die erste Klasse, die sich dafür entschieden hat, war die 3. Klasse DM des Gymnasiums Walther von der Vogelweide in Bozen.

Jungen Menschen Politik näher bringen

„Diese Art des Zusammentreffens und Diskutierens mit Abgeordneten“, sagt Arnold Schuler, Präsident des Südtiroler Landtages, „ist eine von mehreren Möglichkeiten, die der Landtag Schulen anbietet, um jungen Menschen die Politik näherzubringen und ihnen aufzuzeigen, was diejenigen konkret tun, die sie auf Landesebene vertreten.“

Die ersten Landtagsabgeordneten, die am politischen Speed-Dating teilnahmen, waren Harald Stauder (SVP), Franz Ploner (Team K), Hannes Rabensteiner (Süd-Tiroler Freiheit) und Madeleine Rohrer (Grüne): Die Abgeordneten saßen jeweils an einem Tisch und traf sich viermal mit kleinen Gruppen von 2 oder 3 Schülern, die ihrerseits im Viertelstundentakt von Tisch zu Tisch bzw. von Abgeordnetem zu Abgeordnetem wechselten.

Die Jugendlichen gaben die Diskussionsthemen vor, diese reichten vom öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere dem Schülertransport, über den Klimaschutz – auch beim Bauen und beim Konsum – und die Wohnkosten, deren Senkung die Rückkehr junger Akademiker aus dem Ausland begünstigen würden, bis hin zum Suizid, ein Thema, über das, so die Jugendlichen, ohne Tabus gesprochen werden müsse.

Neue Perspektiven für Politiker

„Der direkte Austausch mit jungen Menschen bringt immer neue Erkenntnisse und Perspektiven“, betonte Harald Stauder am Ende des Treffens. „Das sind wichtige Sichtweisen für uns Politiker, die für die Zukunft arbeiten.“

Franz Ploner ergänzte: „Mir ist klar geworden, dass die Jugendlichen von den Politikern konkrete Antworten auf die brennenden Fragen der Südtiroler Gesellschaft erwarten. Ihre Offenheit, ihr politisches Interesse und ihre sozial-ökologischen Überlegungen kann ich nur bewundern.“

Madeleine Rohrer unterstrich, dass „die Mädchen sehr gut vorbereitet waren und viele Fragen hatten: 15 Minuten reichten für die Diskussion nicht aus. Aber durch den Austausch konnten wir ihnen, die uns und unsere Tätigkeit zum Teil als unnahbar sehen, begreiflich machen, dass wir sehr wohl auf ihre Vorschläge eingehen, wenn sie uns unter Druck setzen.“

Für Hannes Rabensteiner war es „aufschlussreich zu sehen, für welche Themen sich Jugendliche interessieren. Es handelt sich dabei um Themen, mit denen sich die Politik bereits befasst – sie ist also gar nicht so weit von den Menschen entfernt, wie es immer wieder heißt.“

Das Treffen endete mit einer offenen Debatte über verschiedenste Themen, bei der den Jugendlichen die Botschaft vermittelt wurde, dass ihre Teilhabe wesentlich ist und sie die Möglichkeit haben, die Erwachsenen in ihrem Umfeld für wichtige Themen zu sensibilisieren.

„Das erste Landtags-Speed-Dating war ein Erfolg“, freute sich Landtagspräsident Schuler, der zugleich betonte, dass in diesen ersten Monaten der XVII. Legislaturperiode, die mit den letzten Monaten des Schuljahres 2023/24 zusammenfallen, die Zahl der Besuche von Schulklassen im Landtag zugenommen habe. „Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern ruhige und erholsame Sommerferien und lade sie ein, auch im nächsten Schuljahr die verschiedenen Möglichkeiten zu nutzen, den Landtag zu besuchen und kennenzulernen: Die Türen des Landesparlamentes stehen offen!“

stol

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